Vom Umgang mit schwierigen Menschen: Der Opportunist
- Miriam Oehme
- Sep 13, 2023
- 1 min read
Wenn es um anstrengende Menschen geht fällt mir der Opportunist ein – der sein Fähnchen in den Wind hängt und die eigene Meinung an der anderer ausrichtet und ständig ändert. Als Teammitglied schwer zu greifen und keine verlässliche Größe, als Kollege unberechenbar.

Stellt sich die Frage wie man einen solchen Typus in den Griff bekommt, im wahrsten Sinne des Wortes.
In Meetings hat sich, aus verschiedenen Gründen, die Strategie bewährt dass bei einer Abstimmung oder Schätzung die eigene Meinung oder Antwort verdeckt aufgeschrieben wird. Ansonsten richten sich die Antworten meist nach Hierarchie, oder gruppieren sich um die zuerst genannte Antwort. Wer die ungefilterte Meinung will, zum Beispiel welches Umsatzziel oder Einparpotential realistisch zu erreichen ist, fährt besser mit der anonymen und schriftlichen Variante.
Im Dialog versuchen Opportunisten meist, die Meinung des Gesprächspartners auszuloten, um sich dann an dieser zu orientieren oder ihr zuzustimmen. Hier hilft nur konsequent bleiben, mit Gegenfragen zu arbeiten, und sich nicht mit der ersten (ausweichenden) Antwort abspeisen zu lassen. In der Coaching Ausbilung nannten wir das „zu Ende fragen“ – nicht vorschnell aufgeben, sondern immer weiter nachfassen und dabei konkretisieren heißt die Devise. Anstrengend, für beide Seiten, aber die einzige Chance auf Echtheit.
Auch „entweder-oder“ Fragen, denen man schlecht ausweichen kann, sind effektiv. Statt zu fragen „Was würdest Du vorschlagen?“ lautet die Frage „Bist Du für Option A oder für Option B?“. Ergänzt man „Warum?“ und hinterfragt die Gründe für die Wahl erhöhen sich die Chancen, dass man eine authentische Antwort erhält. Wer nur nachplappert kann selten den Weg erklären wie man zu einer Entscheidung gelangt ist...
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